Samstag, Juli 27, 2024
News

Paris 2024 – Renée Lucht – ein Kindheitstraum geht in Erfüllung

Olympia – ein Kindheitstraum geht in Erfüllung

Die Olympischen Spiele sind immer wieder Faszination für viele sportbegeisterte Menschen. Aller vier Jahre treffen sich Sportler und Sportlerinnen zahlreicher Sportarten. In Paris werden am 26. Juli 2024 die Olympischen Spiele eröffnet, an den über 10 000 Sportler*Innen aus 32 Sportarten teilnehmen. Sie kommen aus über 200 Ländern.Neben dem Gastgeberland Frankreich mit fast 600 gehört Deutschland mit über 400 Teilnehmer*Innen zu den zahlenmäßig stärksten Nationen. Schon die Betrachtung dieser Fakten verdeutlichen die Dimension, was Olympische Spiele gegenüber anderen internationalen Meisterschaften ausmachen. Eine ganz besondere Atmosphäre bietet hier das Olympische Dorf. Das Athletendorf ist ein 52 Hektar großes Areal im Norden von Paris, im Stadtteilen Saint-Denis, Saint-Ouen und auf der Insel Saint-Denis. Hier sollen mehr als 14.000 Menschen aus 200 Ländern untergebracht sein.
Insofern ist es auch nicht verwunderlich, wenn viele Sportler und Sportlerinnen davon träumen, einmal an Olympischen Spielen teilnehmen zu können. Mit dem Gewinn einer Medaille wird man fast unsterblich als Sportler.
Für viele bleibt es ein Traum, nur für wenige wird dieser zur Realität. Mit solchen Eigenschaften wie Trainingsfleiß, Zielstrebigkeit, Ausdauer, Spitzenleistungen, Gesundheit und ein wenig Glück kann es gelingen, dass man seinen Traum von Olympia verwirklichen kann. Man ordnet sein ganzes Leben diesem Ziel unter und nimmt viele Entbehrungen auf sich.

Renée – GESCHAFFT – von Tiflis über Tiflis nach Paris

Wenn man es geschafft hat, durch die unendlichen Qualifikationen und Trainingslager vom NOK nominiert zu sein, muß man es erst einmal realisieren. So erging es auch Renée Lucht, der 25jährigen Judokämpferin des HT 16 (Hamburg), die seit 2018 als Sportlerin am Bundesstützpunkt in Berlin ihre Trainingseinheiten absolviert. Nach Laura Vargas Koch, die 2016 in Rio de Janairo eine Bronzemedaille erkämpfte, schaffte es wieder eine Frau sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Herzlichen Glückwunsch zu dieser starken Leistung

Die Aufzählung der sportlichen Erfolge belegt eine kontinuierliche Entwicklung von der u18 bis hin zu den Frauen. Dann kam das Problem Gesundheit – nach einer längeren verletzungsbedingten Zwangspause musste sie hart kämpfen, um den Anschluss an die internationale Weltspitze wieder herstellen zu können.

Im März 2023 startete Renée beim Grand Slam in Tiflis einen Qualifikationsmarathon Richtung Paris. Einem Sieg und einer Niederlage folgten in den letzten 14 Monaten über 20 Turniere, European Open, Grand Prix und Grand Slam. „Es war eine anstrengende Zeit mit Höhen und Tiefen.“ Viele Turniere waren nach ein, oder zwei Kämpfen beendet. In dieser Phase galt es, nicht den Glauben an sich zu verlieren. „Für mich war es wichtig, zu verinnerlichen, dass die Niederlage kein Endgültiges AUS ist, sondern es weitere Chancen gab. Entscheidend ist hier, dass Trainer, Freunde, die Familie und das ganz Team hinter einem stehen und unterstützen. – Trainer Frank Borkowski, Sandra Klinger, Trainingsgefährten, besonders Teresa Zenker, Freunde und ganz besonders auch Mental-Coach Martyna Trajdos halfen mir dabei diese Durststrecke zu überstehen und zu verarbeiten. Natürlich war mir bewusst, dass man nach einer solch langen Pause nicht nahtlos an die vorhergehenden Leistungen anknüpfen kann. Mit der Unterstützung aller habe ich gerade nach Niederlagen nicht aufgehört daran zu glauben, die Qualifikation schaffen zu können. Ich wusste wofür ich es tat, mein Ziel war Paris 2024 und daran hielt ich ganz fest.“

 Genau ein Jahr nach ihrem Neustart beim Grand Slam in Tiflis 2023 gelang Renée mit dem Grand San Sieg in Tiflis der entscheidende Schritt in der Qualifikation für Paris. Auch wenn sie den ersten Kampf mit etwas Glück gewonnen hatte, folgten danach Siege gegen internationale Spitzenathletinnen. So schlug sie hier mit Akira Sone (Japan), die vierfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin von 2021 in Tokio.

„Natürlich war es bis Tiflis knapp und der Sieg hier, bedeutete ein sicher Qualifikationsplatz.“ Als Außenstehender kann man kaum nacherleben, was da in einem Körper vor sich geht. „ Ich war überwältigt und habe mich unfassbar darüber gefreut, dass ich mein Ziel erreicht habe. Irgendwie war da aber noch so ein Unglaube, dass alles musste man erst einmal verarbeiten.“ Mit der Nominierung durch das Nationale Olympische Komitee wurde es immer mehr zur Gewissheit. „So richtig realisiert habe ich es noch nicht (6. Juli 2024), dass wird sicherlich noch einmal mit der Einkleidung (9. Juli) in Düsseldorf so richtig an mich herantreten.“

Mit dem Ende der Qualifikationsturniere folgte nahtlos die intensive Vorbereitung auf die Wettkämpfe vom 27. Juli bis zum 3. August. Im Mittelpunkt standen hier Kraft, Schnelligkeit und Technik. „Das sind die entscheidenden Dinge, um mit den „Schwergewichten“ mithalten bzw. um mich gegen sie durchsetzen zu können.“
Neben dem Training auf der Matte gehören auch Videoanalyse zum Trainingsprogramm. Mit Hilfe dieser werden taktische Dinge zu den möglichen Gegnerinnen erarbeitet. Die letzte Etappe war die traditionelle unmittelbare Wettkampf-Vorbereitung (UWV) in Kienbaum.
„Ich möchte einen guten Wettkampf machen. Mein Ziel ist es eine Medaille zu erkämpfen. Dabei habe ich zwei Chancen, denn Deutschland ist auch im Teamwettbewerb immer für eine Medaille gut. Ich freue mich sehr, wenn es dann losgeht.“

Ich bedanke mich bei Renée für das Gespräch am 6. Juli, im Rahmen des Sommerfestes des JVB. Sie wurde hier, gemeinsam mit Katharina Marzok, die als Kampfrichterin für die Paralymischen Spiele nominiert ist, vom Präsidium des JVB mit einer Glücksmedaille zu den Olympischen Spielen nach Paris verabschiedet.
Ihre Autogrammkarten waren unter den anwesenden Judoka und Judofans sehr begehrt.

Liebe Renée – Alles Gute für Paris

Jetzt liegt der Fokus auf Paris. Nächste Woche am Samstag beginnen auch die Judowettkämpfe. Wir wünschen dem ganzen Deutschen Team und ganz besonders Dir, Liebe Renée, viel Erfolg in Paris. Sicherlich wird es ein unvergessliches Event in deinem Sportlerleben sein.  Wir wünschen Dir auch viel Spaß und Freude bei diesem Festival des Sports.  Ganz besonders drücken wir Dir die Daumen am 2. August, wenn Du im Einzelwettbewerb antrittst bzw. am 3. August, bei den Mixed-Team Wettbewerben.

Auf der DJB-Seite sind alle Informationen zu den Olympischen Judowettkämpfen vom 27. Juli – 3. August 2024 in Paris zusammengefasst. Darüber hinaus gibt es auch einen Link zum gesamten Programm der Olympischen Spiele 2024