Sonntag, Juni 30, 2024
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Grußwort des Präsidenten zum Jahresende

Liebe Berliner Judogemeinschaft,

ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein weiteres Jahr, in dem wir leider Corona-bedingt nicht zur ursprünglichen Normalität zurückkehren konnten.
Dennoch ist meine Stimmung deutlich positiver: die Judohallen sind aktuell nicht geschlossen, Kinder und Jugendliche können weiterhin trainieren und unter Auflagen gilt dies auch für Erwachsene. Sogar Weihnachtsturniere und die ein oder andere Weihnachtsfeier konnten mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen stattfinden.

Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich allen Trainer:innen und Funktionär:innen für eure umsichtige Arbeit in den Vereinen danken. Nur so war es möglich, den Trainingsbetrieb im zweiten Halbjahr wiederaufzunehmen und für das restliche Jahr flächendeckend aufrecht zu erhalten. Eine tolle Aktion, die nach langer Pause die Sportler:innen wieder zusammenführte, war die offene Judo Safari im Berliner Tierpark. Die von unserem neuer Jugendleiter Jan Sprenger initiierte Idee fand nicht nur bei den Kindern anklang, sondern auch Beachtung von DJB Vizepräsident Carl Eschenauer und DJB Vizepräsidentin Renate Goschin. Daher steht jetzt schon der Entschluss, das Projekt auch in 2022 fortzusetzen.

Auch lang ersehnte Wettkampfhöhepunkte spickten im zweiten Halbjahr wieder unsere Kalender. So fanden unter anderem die Berliner und Nordostdeutschen Einzelmeisterschaften für die U15 und U18 sowie die Deutschen Einzelmeisterschaften für die U18, U21, die Senioren und Veteranen (Ü30) statt. Und ich habe mich sehr gefreut, dass die Judokas des JVB sowie unseres Bundesstützpunktes trotz langer Pause so erfolgreich abgeschnitten haben. Bei der DEM U21 holten sich die Sportler:innen des JVB wiederholt den 1. Platz in der Gesamtwertung mit drei Titeln, zwei Silber- und vier Bronzemedaillen. Die U18 erreicht mit weniger Teilnehmern den 8. Platz und bei den Veteranen errang der JVB den 5. Platz mit sechs Titeln.

Die DEM der Männer und Frauen war besonders erfolgreich: Berlin belegte mit den beiden Meistertiteln von Caroline Fritze und Daniel Zorn Platz 3 in der Gesamtwertung, doch mit OSP-Sportlerinnen Renée Lucht, Teresa Zenker und Annika Würfel verzeichnete der Berliner Stützpunkt drei weitere Meisterinnen zusätzlich zur JVB-Wertung.

Auch international konnten die Berliner Judokas wieder erfolgreich ins Geschehen eingreifen. Caroline Fritze (SC Bushido) hat sich in Paris mit einem grandiosen 2. Platz ihre erste Grand Slam Medaille gesichert, nachdem sie bereits beim Grand Prix in Zagreb Bronze erkämpfte. Es folgte mit Platz 7 beim Grand Slam in Baku ein weiteres starkes Ergebnis. Luise Malzahn und Renée Lucht (beide Bundesstützpunkt Berlin) holten in Baku Gold, Annika Würfel (ebenfalls BSP Berlin) rundete das Ergebnis mit einem 5. Platz ab. Luise Malzahn erkämpfte sich zudem bei den Grand Slams in Kazan und Paris jeweils einen 3. Platz.

Bei den Cadets und Junioren war Berlin mit den Nominierungen von Krystian Liwocha (TSV Rudow, U18) sowie Viktoria Folger (SF Kladow, U21) und Levi Märkt (SC Bushido, U21) für das DJB-Team bei den Europameisterschaften vertreten.

Neben den Erfolgen im Einzel, gibt es in diesem Jahr auch erfreuliche Ergebnisse aus der Bundesliga. Wir haben unsere Pläne für die Berliner Kampfgemeinschaft in die Tat umgesetzt und sowohl unsere Frauen- als auch unsere Männer-Mannschaft haben einen tollen Einstieg in die 2. Bundesliga gefunden. Während die Frauen mit einem Kampftag in Leipzig Platz 5 erkämpften, konnten sich unsere Männer nach zwei Kampftagen direkt im ersten Anlauf als Sieger der Gruppe Nordost feiern lassen. An diesen Erfolg möchten wir anknüpfen und auch nächstes Jahr mit beiden Teams in der 2. Bundesliga starten. Vielen Dank an alle Judokas, Trainer und Unterstützer:innen für den gelungenen Einstand.

Auch abseits des Turniermodus fanden in Berlin mehrere Judo-Highlights statt. Luise Malzahn und Caroline Fritze gestalteten im Oktober den Ippon Girls Lehrgang für 37 Mädchen. Das Pendant für die Jungs fand mit dem Power Boys Lehrgang unter der Leitung von Sebastian Seidl und Johanna Müller (langjährige Berliner Elitesportlerin) statt. Zudem hat der DJB Top Tour Lehrgang mit Dominic Ressel Berlin im Glanze des Breitensports strahlen lassen und war damit Vorreiter im DJB.

Die durch den Lockdown aufgestauten Dan-Prüfungen wurden erfolgreich durch unsere Prüfungskommission rund um Astrid Machulik absolviert. Die Prüfungskommission hatte zudem die Hallenschließungen im ersten Halbjahr genutzt und neue Wege der Wissensvermittlung erarbeitet, sodass auch im Kata Bereich auf digital umgeschaltet wurde. Die letzten zwei großen Kata Lehrgänge mit Sensais des berühmten Kodokan wurden online durchgeführt – sogar mit einer beachtlichen internationalen Teilnehmerquote.

Als aktiver Kampfrichter war ich natürlich auch mehr als froh, dass das Wettkampfleben wieder an Fahrt gewonnen hat. Unsere Landeskampfrichterreferentin Katharina Marzok konnte sich so auch wieder international präsentieren und hat die Aufnahme in die IJF World Tour Familie geschafft. So steht das Ziel Paris 2024 nicht nur für unsere Sportler:innen, Berlin ist auf mehreren Ebenen auf Olympiakurs.

Im letzten Jahr habe ich einige Schwerpunktthemen für 2021 skizziert. Ich freue mich, dass wir in allen Bereichen die Themen gut voranbringen konnten. Hier ein kleiner Ausschnitt: Unser neu gegründeter Ältestenrat hat die Arbeit aufgenommen, unser Kinderschutzkonzept steht kurz vor dem Abschluss und die Satzung und Ordnungen nehmen aktuelle Formen an. Dank Patrick Stix ist die Trainer C-Ausbildung in Berlin um das wichtige Thema Gewaltprävention angereichert. Die Trainerausbildung lief online durch unseren Lehrwart sehr reibungslos. Auch das Presseteam steht auf neuen stabilen Füßen und die „Gesundheitskooperation“ mit der AOK ist in finalen Zügen. Unsere technische Ausrüstung soll durch unser aktuelles Crowdfunding-Projekt auf das nächste Level gehoben werden. Und ich erlaube mir hier eine kleine Werbung: Ihr könnt direkt mitmachen: https://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/jvb.

Das sind eine Menge positiver Entwicklungen. Allerdings gibt es auch offene sowie kritische Punkte. Wir müssen unsere Geschäftsstelle dringend für die zukünftigen Aufgaben rüsten. In diesem Zusammenhang möchte ich mich herzlichst für die langjährige Arbeit unseres bisherigen Geschäftsführers René Duvinage bedanken. Im Zuge der Neuausrichtung der Geschäftsstelle trennen sich leider unsere Wege. Wir werden in Kürze den/die neue/n Mitarbeiter/in vorstellen.

Des Weiteren müssen wir uns von Sandra Klinger als Bundesstützpunktleiterin verabschieden, da sie andere Aufgaben im DJB übernehmen wird. Für ihre tolle Arbeit spreche ich ihr Dank und Respekt aus. Hier gilt es, zügig eine neue Besetzung zu finden. Zudem müssen und werden wir uns weiter aktiv in die Umstrukturierungen des DJB und DOSB einbringen, um sicherzustellen, dass Berlin weiterhin gut vertreten ist und die richtigen Wege beschritten werden.

All die Dinge hätte ich nicht ohne mein aktives Präsidium und all die Referent:innen und Vorstandsmitglieder erreicht sowie berichten können. Ich bin sehr dankbar, ein so starkes Team um mich herum zu haben und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit in 2022. Meine Wunsch für das kommende Jahr ist eine weiterhin aktive und konstruktive Kommunikation auf allen Ebenen, um unseren geliebten Judosport vor allem hier in Berlin voranzubringen. Es soll sich jeder eingeladen fühlen, mitzuwirken! Davon profitieren wir alle.

Bis dahin wünsche ich euch aber erst einmal eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit. Nutzt die ruhigeren Tage zum Jahresende für gemeinsame Stunden mit euren Liebsten und tankt Kraft für neue Aufgaben, Projekte und Herausforderungen. Ich freue mich, wenn wir uns gesund und ganz bald wiedersehen.

Euer Präsident
Thomas Jüttner

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